Auf Antrag der Fraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne/SPD hat der Stadtrat gestern einstimmig für die Einrichtung von Bewohnerparken in der Nikolaivorstadt gestimmt. Der Beschlussantrag war auch vom Bürgerrat Klingewalde, Historische Altstadt, Nikolaivorstadt unterstützt worden.
Was passiert nach diesem Beschluss?
Bürgermeister Benedikt Hummel kündigte an, dass es Überlegungen für einen zweijährigen Testlauf gibt. Die Abwägung ist allerdings noch nicht abgeschlossen. Mehrere Faktoren müssen passen, damit die Umsetzung starten kann. Der fraktionsübergreifende Beschluss gibt ihm Rückenwind. Formal kann der Stadtrat über keine Eingriffe in den Verkehr entscheiden, das bleibt der Straßenverkehrsbehörde vorbehalten.
Warum wurde der Antrag gestellt?
In der Nikolaivorstadt herrscht großer Parkdruck. Durch seine Lage nahe an Rathaus, Technischem Rathaus und Büros rund um den Obermarkt wird das Gebiet von Berufspendlern zum kostenfreien Parken genutzt. Außerdem konkurrieren die Bewohner mit Altstadt-Besuchern um die wenigen Stellflächen. Die aktuelle Sperrung des Parkplatzes am ehemaligen Jobcenter verschärft die Situation.
Was hat sich verändert?
Bislang argumentierte die Stadtverwaltung, dass es mehr Autos als Parkplätze gibt. Deshalb sei Bewohnerparken in der Nikolaivorstadt nicht möglich. Fraktionsvorsitzender Mike Altmann (Motor Görlitz): „Mit dem Testlauf könnte erprobt werden, was funktioniert – und was möglicherweise nicht. Diese Kultur des Ermöglichens ist absolut positiv. Danke ans Rathaus.“
Alles in Butter?
Eine Bewohnerparkzone kann nur ein erster Schritt sein. Um die Parkplatzproblematik in Altstadt und Nikolaivorstadt zu lösen, werden weitere Maßnahmen nötig sein. Wir hoffen, dass sie im Zuge des aktuell fortgeschriebenen Verkehrskonzeptes entwickelt und umgesetzt werden.