Ein guter Tag für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Görlitz. Mit dem CFLab kommt ein Innovator aus dem Baubereich nach Klingewalde. Partner aus der Wirtschaft sind damit sehr nah dran an den neuesten Entwicklungen. Das ist u.a. von Vorteil, wenn man junge Leute für eine Ausbildung gewinnen will.
Gestern hat sich im Gewerbegebiet Klingewalde das von der TU Dresden gegründete Construction Future Lab (CFLab) vorgestellt. Die gemeinnützige GmbH errichtet ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für das digitalisierte und hochautomatisierte „Bauen 4.0“. Die Arbeiten für das Zentrum sollen im ersten Quartal 2025 beginnen.
Forschungsergebnisse sollen in Görlitz-Klingewalde marktreif gemacht und in Anwendungen überführt werden. Das CFLab ist deshalb sehr interessiert an Partnern aus der regionalen Wirtschaft, die davon profitieren würden. Eine erste Kooperation wurde gestern mit dem benachbarten Unternehmen Görlitzer Gleis- und Tiefbau unterzeichnet.
Unser Fraktionskollege Silvio Minner lässt sich einen virtuellen Baustellenrundgang erklären.
Unsere Fraktion war mit Mike Altmann (Motor) und Silvio Minner (SPD) vor Ort. Wir unterstützen diese Ansiedlung. Sie reiht sich ein in eine Kette von Forschungsvorhaben, die in Görlitz wachsen, wie CASUS, DZA und Senckenberg. Für Görlitz und die gesamte Region, insbesondere für die Unternehmen, sind leistungsstarke Forschung und Entwicklung vor der Haustür ein Standortplus.
Am Informationsabend nahmen auch erfreulich viele Einwohner von Klingewalde teil, die sich aus erster Hand informieren ließen, was in ihrer Nachbarschaft entsteht. Der Gründer des CFLab, Prof. Jürgen Weber (im Bild in der Mitte hinter OB Ursu) konnte viele Fragen beantworten.
Worum geht’s bei „Bauen 4.0“?
Es geht um Datenaustausch, Automation und die Integration von Maschinen in übergeordnete Bauleitsysteme, um den Bauprozess effizienter zu gestalten. Ein weiterer Schwerpunkt sind additive Bauverfahren. Dazu gehören etwa das 3D-Betondrucken und die Baurobotik. Und schließlich kümmert sich Bauen 4.0 auch um die Sicherheit auf Baustellen, etwa durch kameragesteuerte Umfelderkennung.
Sollen durch die Technologien Bauarbeiter von Baustellen verbannt werden?
Im Gegenteil. Maschinenbedienern etwa soll über intelligente Assistenzsysteme geholfen werden. Ihre Arbeit soll dadurch effizienter und auch bequemer werden.
Was haben die einheimischen Unternehmen davon?
Partner des CFLab dürften u.a. davon profitieren, dass sie bei der Ausbildung ihrer Nachwuchsleute modernste Technologien einbinden können und somit für Bewerber attraktiver werden.
Wird es durch die Ansiedlung laut für die Nachbarn in Klingewalde?
Es dürfte ruhig bleiben. Die Forschung und Entwicklung läuft digital, da geht es traditionell nicht laut zu. Etwa einmal im Monat wird Material angeliefert. Man braucht also keine Angst vor Schwerlasttransporten durch Klingewalde haben.