In der Nikolaivorstadt regt sich Unmut. Ab 1.3. ist das bislang geduldete Parken auf dem Gelände des ehemaligen Jobcenters untersagt. Darauf weist seit einigen Tagen ein Schild hin. Es werden rund 90 Stellplätze wegfallen. Damit spitzt sich die schon seit Jahren angespannte Parkraumsituation für Anwohner weiter zu.
Die Fraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne/SPD hat über verschiedene Kanäle mit der Stadtverwaltung dazu Kontakt aufgenommen und um eine schnelle Lösung gebeten. Bislang ohne Erfolg. Silvio Minner (SPD) wohnt in der Nikolaivorstadt: „Seit Jahren ist bekannt, dass die Leute rund um die Lunitz beim Parken erhebliche Probleme haben. Trotz unterschiedlicher Versuche bleibt die Stadtverwaltung dabei, dass in der Nikolaivorstadt kein Anwohnerparken möglich sei. Hier brauchen wir neue Lösungswege.“
Bislang lehnte die Stadtverwaltung eine Bewohnerparkzone in der Nikolaivorstadt ab. Als Grund wurde jeweils angegeben, dass es deutlich mehr Autos als Stellplätze gibt. Somit seien Bewohnerparkplätze laut StVO nicht zulässig. Dazu sagt Mike Altmann (Motor): „Die Nikolaivorstadt sollte nicht gesondert betrachtet werden, sondern im Zusammenhang mit der Parkzone ‚Untermarkt‘. Von hier aus gehen Touristen in die nahe Altstadt. Hier stellen Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung ihre Wagen ab, wenn sie ins Rathaus oder die Jägerkaserne zur Arbeit gehen.“
Dass es zur Schließung des Parkplatzes in der Lunitz kommen könnte, war bereits vor einem Jahr klar, da das Landratsamt als Nutzer angekündigt hatte, sich aus dem Objekt zurückzuziehen. Trotz der sich zuspitzenden Parkplatzmisere wurde im März 2024 vom Rathaus am Plan festgehalten, auf dem benachbarten Gelände des ehemaligen Gaswerkes einen Wohnmobilhafen für Touristen errichten zu lassen.
Nun müssen alle Beteiligten mit der Situation bestmöglich umgehen. Bis zur kurzfristig anberaumten Schließung des Parkplatzes Lunitz am 1. März wird es keine tragfähige Lösung geben können. Dennoch erwarten die Anwohner zu Recht eine vernünftige Information seitens der Stadtverwaltung. Deshalb regt die Fraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne/SPD eine öffentliche Informationsveranstaltung mit dem zuständigen Bürgerrat Altstadt, Nikolaivorstadt, Klingewalde an. Möglicherweise ergeben sich bei einem solchen Treffen auch weitere Ideen für eine Lösung des Parkplatzproblems in der Nikolaivorstadt.
UPDATE (20.2.2024)