Hoher Aufwand – wenig Ertrag

Die Begleitung der Stadthallensanierung durch die Görlitzer Kulturservicegesellschaft mbH hat von Mai 2020 bis Dezember 2021 insgesamt 321.554 Euro gekostet. Knapp 300.000 Euro sind Personalkosten. Das antwortet die Stadtverwaltung auf eine Anfrage der Fraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne. Demnach wurde vom Kulturservice das Budget komplett verbraucht, bis auf rund 3.600 Euro Sachkosten im Jahr 2020. Nicht benötigtes Geld fließt in den städtischen Haushalt zurück.

Im April 2020 beschloss der Stadtrat mehrheitlich, die städtische Gesellschaft als künftige Betreiberin mit der Begleitung der Sanierung zu betrauen. Da Geld fehlte, wurde bei der städtischen Wohnungsbaugesellschaft KommWohnen GmbH eine außerplanmäßige Gewinnausschüttung vorgenommen. Spätestens im 4. Quartal 2020 sollte der Kulturservice das Betriebskonzept für die Stadthalle vorlegen. Bislang erhielten die Stadträte lediglich ein „vorläufiges Betriebskonzept“. Das Arbeitsmaterial wurde Ende 2021 als hochwertige Broschüre hergestellt. Reine Druckkosten für 100 Exemplare: 1.100 Euro. Hinzu kommt die Arbeitszeit für Kreativleistungen wie Texte und Grafik.

Zwischenbilanz nach knapp zwei Jahren Stadthallensanierungsbegleitung durch den Kulturservice: Finanzieller Aufwand und Nutzen stehen bislang in keinem guten Verhältnis. Es liegt noch immer kein Betriebskonzept vor. Fundierte Zahlen zu geplanten Veranstaltungen, Bedarfen und Marktlage fehlen. Durch die Verzögerung der Sanierung verteuert sich auch deren Begleitung, da zum geplanten Vertragsende 2025 die Stadthalle nicht fertig sein wird.

 

Foto: Fraktion