Die Stimmung beim Neujahrsempfang des Oberbürgermeisters wurde von der Fraktion als positiv wahrgenommen. Aufbruch, Zukunft, Wandel – diese Schlagworte standen im Zentrum der Redebeiträge. Dramaturgischer Höhepunkt war dabei die Präsentation eines Teils der neuen Straßenbahnen, die ab 2026 in Görlitz fahren sollen. Diese Fahrzeuge werden den öffentlichen Nahverkehr enorm aufwerten.Schon die Fotomontage der Görlitzer Verkehrsbetriebe, die diesen Beitrag illustriert, macht Lust auf Straßenbahnfahren durch die wundervolle Stadt an der Neiße.
Die Görlitzer Verkehrsbetriebe haben einige Informationen auf ihrer Internetseite zu den neuen Bahnen zusammengestellt. Das ist klasse, herzlichen Dank. Dass Görlitz überhaupt neue Straßenbahnen bekommt, ist nur möglich durch eine Kooperation mit Leipzig und Zwickau. Allein wäre Görlitz zu klein gewesen, um gute Preise zu bekommen. Die gesamte Finanzierung funktioniert nur Dank der „Kohle“-Milliarden. Das ist in der Region umstritten. Verständlicherweise, denn die Stadt Görlitz hatte in ihren ÖPNV zuvor rund 15 Jahre nicht investiert. Ohne das Förderprogramm für den „Strukturwandel“ wäre eine Erneuerung der Flotte plus die zugehörigen Maßnahmen (Umbau von Haltestellen z.B.) illusorisch.
Der Großteil der Fraktion kam mit dem A-Bus zum Neujahrsempfang im Waggonbau.
OB ruft PV-Paradigmenwechsel aus
Mit großer Freude hat die Stadtratsfraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne auf die Ankündigung des Oberbürgermeisters reagiert, dass es einen Paradigmenwechsel beim Einsatz von Photovoltaik geben soll. Octavian Ursu hatte bei seinem Neujahrsempfang im Alstom-Werk erklärt, dass es einen Bedarf bei Eigentümern gibt. Es gehe darum, Möglichkeiten zu schaffen.
Motor Görlitz/Bündnisgrüne unterstützen OB Ursu auf diesem Weg. Verbunden damit ist allerdings die Frage, warum das Stadtoberhaupt vor zwei Monaten gegen die Vorlage von Motor/Grüne gestimmt hat, die dabei helfen sollte, das Potenzial erneuerbarer Energien in Görlitz zu ermitteln. Danilo Kuscher, Stadtrat von Motor: „Wir wollten eine Analyse, welches Potenzial wir über Photovoltaikanlagen auf Dächern von Gebäuden im städtischen Besitz sowie auf Flächen wie z.B. Parkplätzen haben. Mit Hilfe dieser Analyse hätten wir berechnen können, wieviel Strom wir für den Eigenbedarf oder zum Verkauf nutzen.“
Der Antrag wurde abgelehnt, u.a. mit Verweis auf die fehlenden personellen Ressourcen im Rathaus. „Uns stellt sich die Frage, wo das Personal herkommt, um den eingeläuteten Paradigmenwechsel zu stemmen“, so Kuscher. „Wir werden den OB unterstützen, dass die Verwaltung optimal für Zukunftsthemen aufgestellt wird.“